Anatomie
Der Fuß besteht aus 26 Knochen, zahlreichen Gelenken, sowie Muskeln und Sehnen, die diese mit einander verbinden. Anatomisch wird der Fuß in die drei Segment Vorfuß, Mittelfuß und Rückfuß unterteilt. Ein Großteil der Stabilisierung des Fußgewölbes beim Gehen wird durch die Plantarfaszie übernommen, welche als feste Platte auf der Fußsohle vom Fersenbeinhöcker bis zu den Zehen verläuft.
Fußfehlstellung
Fußfehlstellungen im Kindes- und Erwachsenenalter sind häufig. Meist tritt hierbei eine Kombination aus Fehlstellungen des Rückfußes und des Vorfußes auf. Insbesondere der Senk-Spreizfuß, der Knick-Senk-Spreizfuß und der Hohl-Spreizfuß. Ursächlich sind meist eine familiäre Häufung sowie das regelmäßige Tragen von ungeeignetem Schuhwerk. Ein Absenken des Fuß-Längsgewölbes nach innen wird als Senkfuß bezeichnet. Aufgrund einer resultierenden Überlastung der Plantarfaszie kann es im Verlauf durch Überlastung zu einer Entzündung der Fußsohle (Plantarfasziitis) und zur Ausbildung eines Fersenspornes kommen. Ein Absenken mit Verbreiterung des Quergewölbes am Vorfuß wird als Spreizfuß bezeichnet. Folgen einer über lange Zeit bestehenden Fußfehlstellung in diesem Bereich ist die Ausbildung von Hammerzehen, Krallenzehen und eines Hallux valgus (Ballenzehe). Bei Verdacht auf eine Fußfehlstellung oder bereits aufgetretenen Beschwerden im Fußbereich sollte neben der klinischen und ggfs. radiologischen Untersuchung eine dynamische Fußdruckmessung durchgeführt werden. Dadurch lassen sich die Belastungsachse, die Fußdruckpunkte, sowie die Gewichtsverteilung optimal darstellen. Mittels individueller Schuh-Einlagenversorgung und dem Vermeiden von möglichen auslösenden Ursachen, lassen sich bei Fußfehlstellungen sehr gute Ergebnisse erzielen.
Knorpelschaden/Arthrose
Wie an allen großen Gelenken ist die Arthrose (Knorpelverschleiß) eine Erkrankung, welche mehrere Ursachen hat (multifaktorielles Geschehen). Dazu gehören familiäre Häufung (genetische Ursache), chronische Fehlbelastung des Gelenkes, rheumatische Vorerkrankungen, Übergewicht (Adipositas), unausgewogene Ernährung und Rauchen, sowie stattgehabte Unfälle (posttraumatische Ursache). Bereitet ein Knorpelschaden Beschwerden, werden zunächst die möglichen auslösenden Ursachen reduziert. Zusätzlich kann mit Hilfe von Schmerztherapie, Nahrungsergänzungsmitteln, knorpelaufbauenden Präparaten (z.B. Ostenil, Durolane) und orthopädischen Hilfsmitteln (Schuheinlagen, Bandagen, Orthesen) eine deutliche Besserung der Schmerzsymptomatik erreicht werden. Auch eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) des Gelenkes kann bei Begleitschäden zur Schmerzverbesserung beitragen. Kommt es im Verlauf durch weiter bestehende Schmerzen und Einschränkung der Beweglichkeit zum Verlust von Lebensqualität, besteht die Möglichkeit das Gelenk zum Teil oder vollständig zu ersetzten (endoprothetischer Gelenkersatz).